Lächeln

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

1. November. Ein Anlass, sich mit den letzten Dingen zu befassen. Also mit dem Kürbis und mit dem Tod.

Der Kürbis wurde erstens dazu erfunden, um mit dem Wissen angeben zu können, dass er in Wahrheit eine Beere ist. Und zweitens dazu, um ihn auszuhöhlen und anschließend mit einer Kerze zu füllen. Manche Menschen verwenden das dabei anfallende Aushubmaterial zu Ernährungszwecken, andere halten den Kürbis für unessbar (aber immerhin fällt dieser in einem guten Essen nicht unangenehm auf, im Unterschied zu jenem Kraut, das mit B anfängt und mit ärlauch aufhört).

Der Tod, sagen manche, wurde erfunden, damit wir das Leben wertschätzen. Dem römischen Kaiser Marc Aurel, der beinahe ein Wiener war, wird folgender Satz zugeschrieben: „Der Tod lächelt uns an. Und man kann nichts tun, außer zurückzulächeln.“ Wenn man kein Lächeln zusammenbringt, kann man eines in einen Kürbis schnitzen. Marc Aurel hat übrigens auch gesagt: Der Mensch muss keine Angst vor dem Tod haben, nur vor dem ungelebten Leben.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 3. November in der Stadtgalerie Mödling und am 18. November und am 20. Dezember im Theater am Alsergrund zu sehen.

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