Kunde und Service

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

In der Bank zahlt der Kunde eine stetig steigende Provision für alle Tätigkeiten, die er selbst erledigt

von Andreas Schwarz

über "Kundenservice"

Viel ist in letzter Zeit von Dienstleistung die Rede, die es immer weniger gibt. Offenbar weil schon das Wort als politisch ein bisserl unkorrekt gilt (man spricht lieber von " Kundenservice"). Und weil der Kunde das Service im Idealfall selbst erledigt – so sparen Firmen Mitarbeiter, Zeit und Geld. Zwei Beispiele alt und neu:

In der Bank zahlt der Kunde eine stetig steigende Provision für alle Tätigkeiten, die er selbst erledigt (IBAN eintippen, Münzen zählen, etc.). Wenn er eine letzte Dienstleistung begehrt – "Bitte eine Mappe für die Kontoauszüge" – erfährt er seit Jahresbeginn das: "Die sind aus." Und kommen wann? "Wissen wir leider nicht."

Eine kleine Autowerkstatt, Familienbetrieb in Wien-Ottakring. Service ist fällig. "Ja gerne, morgen?" Morgen, zwei Stunden später, Telefon: "Ihr Auto ist fertig, wir haben alles angeschaut, nur Bremsflüssigkeit hat gefehlt". 30 Euro, "Pickerl in einem halben Jahr, wenn Sie was brauchen, rufen Sie an."

Es gibt sie noch. Vereinzelt. Die gar nicht als Dienst verstandene Dienstleistung. Danke.

Kommentare