Kluge und andere Sätze
Was versteht der Mann unter verhandeln – Waffengewalt?
Manchmal stößt man auf Sätze, die möchte man einrahmen. Im brillanten Arik-Brauer-Porträt diese Woche im TV sprach der jüdische Künstler, der als Bub das Nazi-Regime erlitt, im zornigen Rückblick: „Den Kommunisten bin ich auf den Leim gegangen mit denselben blöden Parolen, mit denen 16-jährige HJ-Buben sieben Jahre früher den Nazis auf den Leim gegangen sind.“ Deshalb sei er zurückhaltend mit der Aburteilung von damals jungen Nazis.
Im Büchlein „Anstiftung zum Innehalten“ schreibt Alfred Komarek über das Plustern im sozialen Netzwerk: „Wenn sich erst einmal alle im Netz auf ähnliche Weise wichtigmachen, ist keiner mehr wirklich von Bedeutung ... Und wie ist das mit dem sozialen Druck? Wer nicht mittut, steht alleine da? Gerade das genieße ich zuweilen sehr.“
In der APA warnte Staatssekretär Reinhold Lopatka den Bundeskanzler gestern davor, schon vor den Verhandlungen zum EU-Budget „die Flinte ins Korn zu werfen“. Was versteht der Mann unter verhandeln – Waffengewalt? Okay, man muss ja nicht alles rahmen.
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