Klug und naiv

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Klug, aber halt auch ein bisserl naiv

von Andreas Schwarz

über die Natur des Menschen

Der Mensch ist ein faszinierendes Wesen: Er hat das Rad erfunden und das Alphabet. Er hat’s aus der Höhle bis zu Humanismus und Aufklärung geschafft. Er hat entdeckt, dass die Erde keine Scheibe ist und dass man bis zum Mond fliegen kann. Von ein paar Fehlleistungen abgesehen (Kriege, Begegnungszonen, Dschungelcamps und „Die große Chance“), hat er sich’s auf der Welt also ganz klug eingerichtet.

Und er hat das Internet und das Mobiltelefon erfunden! Weil das so epochal ist wie einst die Erfindung der Glühbirne, freut er sich seit eineinhalb Jahrzehnten wie ein Kind: Er telefoniert und smst immer und überall, mailt, chattet, facebookt, onlineshopt und -bankt, twittert, instagramt, googelt, dass es eine Freud’ ist. Und die größte Freud’ ist, dass das alles wenig bis gar nix kostet – juhuu, die Freiheit ist grenzenlos. Jetzt stellt sich heraus, dass Geheimdienste, Internetdienste und Konzerne sich die Freiheit nehmen, die Freiheit im Netz datenmäßig „abzugreifen“. Und der Mensch staunt. Weil er klug, aber halt auch ein bisserl naiv ist.

Kommentare