Hypo und Hype

Das Gegenteil von nüchterner Betrachtung ist der Hype. Der feiert mediale Urständ’, als gäb’s kein Gestern. Gestern, das war Frank Stronach, der mit seinen Werten die Politik aufmischen wollte. Dann Matthias Strolz mit seinem Neo-Sprech. Und weil das geschmolzener Schnee von gestern ist, ist’s zum Jahresend’ Irmgard Griss.

Nein, kein Vergleich! Aber die Ex-Höchstrichterin hat: der Republik einen Hypo-Spiegel vorgehalten, bravo. Wurde medial bejubelt für deutliche Worte im Lavierer-Land, gut. Social-medial als Staatsoberhaupt ersehnt – ?? Gefragt, ob sie’s machen würde (nein). Noch mal und noch mal gefragt. Bis sie sagte, im Falle des "achten Weltwunders" (von SPÖ und ÖVP nominiert) darüber vielleicht nachzudenken. Jetzt fehlt noch ein Interview mit Heinz Fischer über seine Nachfolgerin und eine Umfrage zu noch nicht erklärten Kandidaten.

Das Absurde des Hypes wird sich den Hypern erst später erschließen, vielleicht im nächsten Jahr. Aber da wird schon längst (bei allem Respekt vor Frau Griss) die nächste Hype-Sau durchs Dorf getrieben. Prosit!