Der Super-Patschen

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Wiens Bürgermeister tut nach dem kommunalpolitischen Super-Patschen, als wär’ nix.

von Andreas Schwarz

über die Mahü

Stellen Sie sich vor, der Chef eines Autokonzerns, der mit einem Wanderschuh-Hersteller fusioniert hat, produziert sein Erfolgsmodell künftig mit gleichzeitigem Benzin-, Gas-, Elektro- und Fußantrieb und lässt die Bremsen weg. Das funktioniert gar nicht, weshalb die Auto-Käufer auf die Barrikaden steigen. Der Schuh-Hersteller sagt, das sei halt ein Versuch; der Auto-Chef sagt, die Bremsen müssen vielleicht wieder her; und die Kunden sollen bald befragt werden, was für ein Auto sie eigentlich wollen. So ähnlich hat das mit der Mariahilfer Straße in Wien (nicht) funktioniert: „Begegnungszone“ statt Fußgängerzone, mit Autobus, Radfahren, Kinderwägen; Verkehrszusammenbruch rundum; Radfahrer raus, nein Radfahrer bleiben; Bus raus, nein Bus fährt anders, Proteste gegen Bus; Polizei straft zu schnelle Radler und klärt auf; Straße wird von Fußgängern nicht genutzt; Umfrage kommt. Der Auto-Boss wäre nach seinem Pallawatsch Geschichte. Wiens Bürgermeister dagegen tut nach dem kommunalpolitischen Super-Patschen, als wär’ nix.

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