Der beinahe Unerschütterliche
Nichts konnte den Raab erschüttern. Nur ein Mal war sein Gehirn erschüttert – nach einem Mountainbike-Sturz auf Sendung. Der Rest blieb unerschütterlich – über 20 Jahre, von denen Raab gefühlte zehn auf Sendung verbrachte. In Formaten, die nach grotesker Überhöhung, nach dem völligen Überdrehen der Unterhaltungsschraube klangen und dennoch – oder gerade deshalb – Kult wurden. Mit Auftritten, die die Frage offenließen, ob dieser Mann denn lebensmüde oder nur lebenshungrig sei.
Sein "TV Total"-Einsatz endete am Mittwoch mit Tränen, die nicht im Drehbuch des Sarkasmus-Fernsehbeauftragten standen. Heute noch der Nachschlag mit „Schlag den Raab“, dann ist er ProSieben-Geschichte; geht einfach; mit 49; ohne Anspruch auf Frühpension. Wer tut so etwas in Krisenzeiten?
Einer, der weiß, was er kann. Mit absolvierter Fleischerlehre, fünf Semestern Rechtswissenschaften sowie Grundkenntnissen in Boxen, Turmspringen und Pfannenrodeln sollte auch ein älterer Arbeitnehmer gut vermittelbar sein. Womöglich zu einem anderen Sender.
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