Das Ohrwaschl - Lebendiges Buch
Immer zum Welttag des Buches (heute) taucht sie aus der Erinnerung auf: die imposante Bücherwand im reichen Elternhaus eines Freundes, voll der Weltliteratur, bloß – es waren nur hohle Bücherrücken aus Plastik.
So lange es als schick gilt, viele Bücher (gelesen) zu haben und nicht nur den "Schatz im Silbersee", lebt auch das Buch. Das Fernsehen hat es nicht umbringen können, das Web wird’s nicht tun, und das charmeentleerte eBook auch nicht. Es enthält immerhin den Inhalt von Büchern.
Lesen gefährdet ja nachweislich die Dummheit (auch wenn es viel Dummes zu lesen gibt) und unterfeuert die Phantasie. Ein Text wird im Kopf unter eigener Regie zum Film, trainiert Sprache, vermittelt Wissen, kann Einsamkeit verscheuchen oder in die Stille entführen.
Übrigens: Morgen in acht Monaten ist Weihnachten, das Fest des Bücherschenkens. Zeit, die von letzten Weihnachten auch tatsächlich zu lesen. Plastikrücken waren ja hoffentlich keine dabei
Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Guido Tartarotti und Birgit Braunrath.
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