Der 13. WM-Tag, ein Glück mit schlechten Erinnerungen

Stefan Sigwarth

Stefan Sigwarth

Die Kollegin hatte sich den knöchernen Ansatz des vorderen Kreuzbandes im Knie ausgerissen.

von Stefan Sigwarth

über Kollegin P.

Und am 13. Tag im Oberengadin durften auch die WM-KURIERE endlich einmal auf die Piste. Selber machen statt anderen zuschauen und darüber schreiben; wolkenloser Himmel, Windstille, ein Traum in Weiß.

Anders als in Vail und Beaver Creek vor zwei Jahren war der Vorsatz dieses Mal nicht, zu erfahren, wie es so ist, am WM-Ort die Schwünge in den Schnee zu ziehen (das ist nämlich gehörig in die Hose gegangen), dieses Mal trafen wir uns mit Seiner Durchlaucht Prinz Hubertus von und zu Hohenlohe. Die halblustige Anrede "Durchlaust" haben wir uns verkniffen, lustig war’s aber auch so mit dem per Eigendefinition "royalen Desaster-Skifahrer".

Um noch einmal auf das Skifahr-Desaster von 2015 zu kommen: Damals wollten Kollegin P. und der Autor dieser Zeilen wissen, ob DJ Ötzi in den Skihütten gespielt wird und wie denn nun dieser Champagne Powder ist, von dem sie in den Rocky Mountains schwärmen. Herausgekommen ist eine Doppelseite über die Bergrettung von Vail.

Die Kollegin hatte sich auf der ersten – behutsamen – Abfahrt den knöchernen Ansatz des vorderen Kreuzbandes im Knie ausgerissen und wurde im Akja erst auf den Berg und dann ins Tal gebracht. "Kreuzbandriss?", lautete die Frage aus Wien. "Das Band hat nichts, der Knochen ist kaputt", lautete die Antwort aus Colorado.

Noch in Vail wurde P. operiert, "bring’ mir doch den Laptop ins Spital, mir ist eh so fad", sagte sie. Draußen warteten die letzten vier Rennen, und das bei neun Stunden Zeitverschiebung zu Österreich. P. brauchte lange, um wieder fit zu werden, und sie hatte bei manchen Bewegungen immer wieder Schmerzen im Knie, in dem der lädierte Knochen zusammengeschraubt worden war. Die Lösung zeigte sich bei der Entfernung der Schrauben: Eine war zu tief hineingedreht worden.

Am 15. Februar 2017 brachten wir unseren Skiausflug unfallfrei zu einem guten Ende. Obwohl wieder die Begleitung wieder P. hieß. Und obwohl es der 13. WM-Tag war.

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