Kein Entkommen

Julia Pfligl

Stell dir vor, das ganze Land spricht über ein Konzert, und du warst nicht dort.

von Julia Pfligl

über das Coldplay-Konzert

Stell dir vor, das ganze Land spricht über ein Konzert, und du warst nicht dort. Wie zur Hölle konnte das passieren? Warum hast du den Hype nicht gerochen? Wieso hast du vor einem halben Jahr beschlossen, die 130 Euro für das Ticket lieber in ein neues Paar Stiefel zu investieren?

Ja, für Mitglieder der in Österreich lebenden Minderheit „Menschen, die am Sonntag nicht beim Coldplay-Konzert waren“ war die Euphorie rund um das Event des Jahres (wie die Medien nicht müde werden zu betonen) nur schwer zu ertragen. Zumindest für die, die gern gegangen wären. Denn der berühmte Coldplay-Spirit kroch am Sonntagnachmittag in alle Ecken der Stadt – von der U-Bahn, die voll war mit aufgeregten Fans, bis zu den Zeitungen, die großflächig die Ankunft des heiligen (Chris) Martin zelebrierten.

Am meisten aber schmerzte der Blick in die sozialen Medien. Gerade als man dachte, jedes Konfetti, jedes leuchtende Armband und jeden bunten Ballon von jeder nur möglichen Perspektive gesehen zu haben, postete noch jemand ein mit verzückten Hashtags versehenes Bild auf Facebook.

Jaaa, wir wissen es – wir haben das beste Konzert aller Zeiten versäumt. Dafür hab’ ich schon jetzt Stiefel für die kommende Saison. Nimm das, Chris!

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