Ein jüngerer, agilerer sollte an seine Stelle treten und den Österreichern in schwierigen Zeiten beistehen.

von Julia Schrenk

über die Frühpension eines Nationalhelden

Es war vor einem Jahr. Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag, denn der woa a schware Partie für mi. Dass ich die Nacht davor ned glei hamkum, woa vu Aufaung au kloa. Ich brauchte Unterstützung. Ich stand am Schalter in Wien-Mitte. Vor mir die Anzeigentafel. Und erst da fiel es mir auf. Ein Nationalheld wurde in Frühpension geschickt. Ein jüngerer, agilerer sollte an seine Stelle treten und den Österreichern in schwierigen Zeiten beistehen. Ich war wie benommen.

Mir wurde ein verlässlicher Partner genommen – der Retter in der Not in langen Diplomarbeitsnächten. Das Lebenselixier nach durchtanzten Partynächten.

Die Österreicher protestierten. Und ich mit ihnen. Unterschriftenaktionen wurden gestartet, Protestmails verfasst, Facebook-Gruppen gegründet. Mehrere Monate dauerten die Demonstrationen, bis irgendwann keiner mehr Notiz davon nahm.

Vorige Woche war wieder so ein Tag. Die Nacht davor woa a schware Partie für mi. I hob mi guad unterhoitn, und na do geht ma ned ham, ham, ham.

Am nächsten Tag stand ich wieder vor dem Schalter in Wien-Mitte. Vor mir die Anzeigentafel. Und erst da fiel es mir auf. Er ist wieder da, der Hamburger Royal TS. McDonald’s hat ihn zurück ins Sortiment geholt. Juhu!

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