Ein neuer Platz muss her!

Julia Schrenk

Julia Schrenk

In der Stadt, in der man lebt, braucht man auch einen Fußballplatz.

von Julia Schrenk

über die Suche nach einem neuen Fußballplatz

18 Jahre lang hatte ich ein verlässliches Wochenendprogramm. Als ich jünger war, hieß es Frucade und Kotelette-Semmel. Als ich älter wurde, Bier und Kotelette-Semmel. Zumindest jedes zweite Wochenende. Denn immer dann hatte mein Bruder mit seinem SC Zwettl Heimmatch. Das ist jetzt vorbei. Der kleine Bruder ist groß geworden und hat keine Zeit mehr für den "Profifußball".

Gut, das ist seine Entscheidung, aber für mich heißt das: Ich brauche einen neuen Fußballplatz. Nach 18 Jahren! (Daran hat er offensichtlich nicht gedacht). Und zwar in Wien. Schließlich braucht man in der Stadt, in der man lebt, auch einen Fußballplatz. So, wie man auch ein Stamm-Wirtshaus braucht und einen Frisör, dem man vertraut. Aber wie finde ich den einen unter den 212 Wiener Fußballvereinen?

Rapid und Austria fallen weg. Ich will einen kleinen, süßen Fußballplatz. Sportklub, also? Das letzte SK-Match habe ich gesehen, als der SC Zwettl Regionalliga gespielt hat. Das ist also Jahre her. Außerdem kann man nicht einfach so Sportklub-Fan werden. Außerdem ist schon jeder Sportklub-Fan. Die Vienna? Würde sich zumindest derby-of-love-technisch anbieten. FAC? FC Wiener Victoria? SC Ostbahn? Man berate mich! Ich bin auch flexibel – solange es dort Kotelette-Semmel gibt.

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