Couchen statt Kaufen
Gestern vor einem Jahr habe ich mir geschworen, nie wieder an einem 8. Dezember Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Das hat seine Gründe.
Man setzt die Haube auf, bindet den Schal um und begibt sich auf Wiens beliebteste Einkaufsstraße, die Mahü. Länger als eineinhalb Stunden will man sich nicht Zeit nehmen, um die fünf Dinge, die man dringend kaufen muss, unter all den Kaufwütigen, zu denen man selbst gehört, zu besorgen. Man stresst hinein in das erste Geschäft, sucht, findet in all dem Chaos nicht gleich, was man braucht. Es wird heiß, der Schal wird lästig. Man reißt sich den Schal herunter. Und die Haube. Das Zeug muss man jetzt tragen.
In den Regalen: Chaos. Vor den Kassen: Warteschlangen. Es stinkt nach Parfüm-Proben. Man stellt sich an, kauft, hetzt hinaus aus dem einen und hinein in das nächste Geschäft. Das Spiel startet von vorn. Suchen, anstellen, kaufen, raus, rein. Die Einkaufstaschen sind schwer, man will heim, muss noch U-Bahn-Fahren. Kein Sitzplatz, zu viel Zeugs. Während der Fahrt fällt einem ein, dass der Kühlschrank leer ist. Man muss noch in den Supermarkt. Mit all den riesigen Taschen.
Einen 8. Dezember sollte man auf der Couch verbringen. Und sonst nirgends.
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