Weniger Intrigen und Streitigkeiten, stattdessen volle Konzentration auf die Kunst. Wird wohl am schwierigsten.

von Gert Korentschnig

formuliert seine Wünsche an die Wiener Bühnen.

Schnell noch ein paar Wünsche mit der Hoffnung auf Erfüllung (und im Wissen, dass es nicht leicht wird mit der Umsetzung): Mehr Mut an den meisten Wiener Bühnen, vor allem im szenischen Bereich. Es darf ja nicht sein, dass die zurzeit attraktivsten Regisseure primär anderswo arbeiten. Das ist jetzt kein Plädoyer für dummes Regietheater, das es ja in dieser Form kaum noch gibt, sondern für ernsthafte, zeitgemäße Auseinandersetzungen.

Nicht weniger, sondern mehr Geld für die Kunst; und dass man endlich kapiert, dass jeder investierte Euro über Umwege zumindest doppelt zurückkommt. Größere Stimmen an der Staatsoper, die das Haus auch ausfüllen – anstatt Irrtümer wie zuletzt bei der Besetzung des Komponisten in „Ariadne“.

Eine Rückbesinnung in der Volksoper darauf, was dieses Haus einmal war: Eine erste Adresse für ein gewisses Opernrepertoire. Also nicht in erster Linie Fokus auf Unterhaltungstheater mit Musik.

Reduktion des Erregungspegels bei den Salzburger Festspielen, mehr inhaltliche Logik.

Ein neuer Zugang in der Mozart-Interpretation, der die Qualitäten eines klassischen Orchesters mit den Errungenschaften von Barockensembles verbindet. Also ein Bekenntnis zu neuen Dirigenten, die das zumindest versuchen.

Weniger Intrigen und Streitigkeiten, stattdessen volle Konzentration auf die Kunst. Wird wohl am schwierigsten.

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