Wieder Kultur-Haupstadt
Ein schönes Signal ist es, dass das Haus mit einer Uraufführung eröffnet wird.
Da soll noch einer sagen, Österreich sei nicht einzigartig im Bereich der klassischen Musik. Innerhalb von dreieinhalb Monaten wird das zweite neue Musiktheater eröffnet. Zu den Weihnachtstagen war es das Winterfestspielhaus in Erl, nun ist es das Linzer Musiktheater. Das Programm ist zum Auftakt enorm dicht: Am Donnerstag gibt es den Festakt, danach eine Woche lang fast täglich eine Premiere. Zwei neue Theater in Zeiten der Finanzkrise: Das beweist, dass man sich in Österreich bewusst ist, dass Unterstützung von Kunst, sei es von öffentlicher Hand, sei es von Privaten, zu den besten Investitionen in die Zukunft zählt. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen: Jeder für Kultur ausgegebene Euro kommt über Umwege mehrfach zurück. Das sollte jetzt auch in Linz der Fall sein. Das Musiktheater ist bestimmt nachhaltiger als alles, was entstand, als Linz 2009 Europas Kulturhauptstadt war. Dass es, mit jahrelanger Verzögerung, überhaupt gebaut wurde, zeigt auch, dass Kulturpolitik mit Visionen und mit Verwirklichung zu tun hat und nicht mit Basisdemokratie: Man erinnere sich nur an die einst von der FPÖ unterstütze Volksbefragung, bei der es ein Nein zum Musiktheater gab. Ein schönes Signal ist es, dass das Haus mit einer Uraufführung eröffnet wird. Zu Beginn kommen auch fast alle Formen von Musiktheater zu ihrem Recht. Anhand dieses Theaters sieht man schon jetzt: Zwischen Wien und Salzburg ist musikalisch noch viel Platz.
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