Viel wichtiger als Kaffeesudlesen ist aber ohnehin die Frage: Wann geht es in Salzburg wieder um die Kunst?

von Gert Korentschnig

über den Konflikt bei den Salzburger Festspielen.

Das wichtigste Kulturthema der zu Ende gehenden Woche war eindeutig der Konflikt zwischen dem Salzburger Festspielchef Alexander Pereira und seinem Kuratorium, der darin gipfelte, dass der Salzburger Bürgermeister eine Vertragsverlängerung des Intendanten über das Jahr 2016 hinaus ausschloss.

Kaum hatte Heinz Schaden diese Ankündigung gemacht, gab es Mutmaßungen, wer denn Pereira nachfolgen soll. Als Erster wurde reflexartig Markus Hinterhäuser genannt, der die Festspiele im Jahr 2011 besonders erfolgreich geleitet hatte. Der wäre aufgrund seiner Kompetenz, seiner Erfahrungen in Salzburg und seiner Fähigkeiten in der Erstellung eines dramaturgisch klugen Programmes auch ideal. Nur: All das sind im Moment reine Spekulationen. Denn Hinterhäuser tritt zunächst, im Jahr 2014 und vorerst auf drei Jahre befristet, seinen Job als Intendant der Wiener Festwochen an. Er ist nicht der Typ, der in Wien vertragsbrüchig würde (was nötig wäre, falls sich Pereira vorzeitig zurückzieht).

Außerdem wurde Hinterhäuser vom Salzburger Kuratorium schon einmal schlecht (mindestens so schlecht wie Pereira) behandelt. Und niemand weiß, wie das Kuratorium nach den Wahlen in Salzburg und jenen für den Nationalrat aussieht.

Viel wichtiger als Kaffeesudlesen ist aber ohnehin die zentrale Frage: Wann geht es in Salzburg wieder um die Kunst statt um Zurufe von Politikern, die über die Festspiele Wahlkampf betreiben?

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