Salzburger Foulspiel
Welche Intrigen da im Hintergrund ablaufen, kann man nur erahnen.
Nun hat auch der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Clemens Hellsberg, Stellung bezogen und sagt in News: Dass das Kuratorium der Salzburger Festspiele ein Personalberatungsbüro bei der Suche eines Nachfolgers für Festspielchef Alexander Pereira einschaltet, sei „ein Armutszeugnis“. Zum Kuratorium selbst findet Hellsberg ungewohnt scharfe Worte: „Der teilweise lemurenhaft geführte Versuch, weiterhin Machtpolitik als Selbstzweck zu betreiben, ist für mich abstoßend.“ Nicht nur für ihn.
Hellsbergs ernüchternde (und treffende) Diagnose kommt nicht zufällig: In Salzburg laufen intensive Vorbereitungen, um schon bei der Kuratoriumssitzung am 25. September einen neuen Intendanten zu küren. Welche Intrigen da im Hintergrund ablaufen, kann man nur erahnen.
Womit wir bei Luc Bondy wären, der sich in einem Interview selbst in Position brachte. Er hält sich offenbar allen Ernstes für den bestmöglichen Salzburger Intendanten. Jener Bondy, der seit Jahrzehnten (als Regisseur und als Kulturmanager) mehr oder weniger dasselbe macht und dabei zuletzt nicht besonders erfolgreich war.
In Wien ist man sehr froh, dass es nach Bondy drei Jahre lang Markus Hinterhäuser als neuen Festwochen-Chef gibt. Hinterhäuser hat öffentlich nie ein negatives Wort über Bondy gesagt. Dass dieser nun Salzburg ausrichtet, er wäre für die Festspiele geeigneter als Hinterhäuser, einer der Wunschkandidaten, ist ein echtes Foul.
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