Mehr Geld, keine Tricks
Das Burgtheater hat also seine Vizedirektorin und ehemalige Geschäftsführerin entlassen.
Das Burgtheater hat also seine Vizedirektorin und ehemalige Geschäftsführerin entlassen. Die Buchungsvorgänge, so begründete Direktor Matthias Hartmann in news.at, seien „nicht so, wie sie den Regeln eines Betriebes entsprechen, der kaufmännisch geführt wird“. Ein schwerer Vorwurf.
Offenbar ging es um besonders kreative Gestaltungen der Bilanzen. Zunächst darum, die Ausgaben für Produktionen über möglichst viele Jahre zu verteilen, um das Vermögen hoch und die Verluste niedrig zu halten. Irgendwann musste dieses System zusammenbrechen. Zuletzt musste die Burg sogar das Stammkapital herabsetzen, um das drohende Minus in der Bilanz zu verhindern.
Ob und wie weit in der Amtszeit der entlassenen Ex-Geschäftsführerin die Grenze der Legalität überschritten wurde, muss rasch geklärt werden. Offenbar gab es zahlreiche nicht nachvollziehbare Kontobewegungen. Auch die Bundestheater-Holding ist, wenn es sie schon gibt, aufgerufen, alles zur lückenlosen Beantwortung der offenen Fragen zu unternehmen.
All das ändert bei aller Skandalträchtigkeit aber nichts daran, dass der neue Kulturminister Josef Ostermayer dringend eine Lösung für das Problem der Unterdotierung vieler Kulturinstitutionen braucht. Steigende Fixkosten fressen künstlerische Budgets immer mehr auf. Diese Abwärtsspirale umzudrehen, ist nicht viel leichter als die von ihm initiierte Lösung im Kärntner Ortstafelstreit.
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