Lauter Verlierer
Im Moment sieht es ganz danach aus, als würde es dabei nur Verlierer geben.
Der Streit rund um die Salzburger Festspiele ist das Kulturthema dieser Tage – und im Moment sieht es ganz danach aus, als würde es dabei nur Verlierer geben.
Franz Welser-Möst: Der Dirigent bringt schon zum zweiten Mal eine Mozart-Da-Ponte-Serie nicht zu Ende. Das erste Mal war der Zyklus – völlig zurecht nach heftiger Kritik an Regisseur Jean-Louis Martinoty – an der Staatsoper noch vor „Così fan tutte“ abgebrochen worden. Nun findet in Salzburg schon die erste Premiere mit Welser-Möst am Pult nicht statt. Dass der Dirigent mit der Unzumutbarkeit für die Sänger argumentiert, ist aber nicht ganz nachvollziehbar: So dichte Aufführungsserien sind gängige Praxis. Außerdem braucht man nach einer Mozart-Oper nicht so lange Pausen wie etwa nach Wagner.
Alexander Pereira: Der Intendant steht in der Defensive, weil er den Dirigenten nicht vorab über die genaue Disposition der Proben und der Aufführungen informierte. Stolpern wird er aber darüber sicher nicht.
Die Festspiele: Sie bräuchten Konsolidierung statt Erregung.
Das Publikum: Viele hatten gehofft, in Salzburg zu erleben, was zuletzt in Wien nicht möglich war.
Nun gäbe es eine einzige Chance, noch gut aus der Sache auszusteigen: Mit einem überraschenden Dirigenten und einem neuen Zugang zu Mozart. Denn das Hauptproblem waren zuletzt sicher nicht die Beginnzeiten, sondern der fehlende frische Wind.
gert.korentschnig@kurier.at
Kommentare