Die Musical-Dramen
Das Musical von Stephen Sondheim aus dem Jahr 1979 ist ein Riesenhit an der Volksoper.
Selten waren sich Publikum und Kritik so einig: „Sweeney Todd“, das Musical von Stephen Sondheim aus dem Jahr 1979, ist ein Riesenhit an der Volksoper. Damit hat das Haus am Währinger Gürtel wieder bewiesen, dass es eine erste Adresse in Sachen Musical ist. Und dass der Weg des Direktors Robert Meyer bezüglich des musikalischen Unterhaltungstheaters funktioniert.
Der Triumph mit „ Sweeney Todd“ wirft aber auch einige Fragen auf. Warum werden nicht mehr klassische Musicals gespielt? In der Hochblüte dieses Genres entstanden grandiose Werke, an die die meisten aktuellen Bemühungen nicht einmal im Ansatz heranreichen. Wo werden die Stücke von Cole Porter oder von George Gershwin gegeben? Wo läuft Leonard Bernsteins „West Side Story“? Wo die „Rocky Horror Show“? Wo ist „Mary Poppins“ zu erleben? (Dass die Rechte schwierig zu bekommen sind, ist schon wahr, aber kein Ausschließungsgrund.)
Vor allem aber: Wie kann eine sinnvolle Zukunft der Musicalsparte der Vereinigten Bühnen Wien aussehen, wenn es immer weniger neue Stücke und mehr Konkurrenz (auch durch Gastspiele) gibt? Hauptsache, man überlegt, ob man nicht am Stadtrand einen neuen Veranstaltungsort für mehr Besucher errichtet. Aber gibt es die überhaupt? Vor nicht allzu langer Zeit hieß es, Musicals müssten (auch für Bustouristen) im Zentrum stattfinden. Dafür hat man das Ronacher teuer renoviert. Riecht nach Konzeptlosigkeit.
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