Bereits ein Fixstern
Innerhalb kürzester Zeit hat Intendant Rudolf Buchbinder das Festival auf Topniveau etabliert.
Während in Salzburg diskutiert wird, ob die „Don Carlo“-Regie von Peter Stein zu altmodisch oder adäquat ist (im Fernsehen kann man sich am Freitag ein Bild davon machen); während man sich freut, dass endlich eine Oper mit durchwegs erstklassiger Sängerbesetzung stattfand; während man dort aufgrund der Programmfülle gar nicht weiß, wohin man sich interessensmäßig wenden soll, beginnt heute ein weiteres Festival, das künstlerisch ebenso zu den Hochkarätern zählt: Das Musikfestival in Grafenegg.
Nun wäre es freilich unsinnig, Grafenegg und Salzburg miteinander vergleichen zu wollen oder gar gegeneinander auszuspielen. Bleiben wir daher nur im Niederösterreichischen, um zu würdigen, was dort entstanden ist. Innerhalb kürzester Zeit hat Intendant Rudolf Buchbinder das Festival auf Topniveau etabliert, sodass die besten Orchester immer wieder gerne nach Grafenegg kommen. Musiziert wird vor einem akustisch famosen Wolkenturm oder in einem beeindruckenden Konzertsaal, in den man bei Schlechtwetter ausweichen kann.
Die Programmierung ist anspruchsvoll, hat mit dem, was man zumeist unter Freiluft-Events versteht, nichts gemein und ist alljährlich auch der Neuen Musik verpflichtet. Und es gibt wohl keinen Künstler oder Besucher, der die besondere Atmosphäre, am ehesten mit Glyndebourne vergleichbar, nicht schätzt. Heute beginnt das Festival zum siebenten Mal. Aller guten Dinge sind noch viel mehr.
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