Baba Papa
Der Papst kann nicht mehr – ein künstlerisches Thema? Selbstverständlich auch.
Der Papst kann nicht mehr – ein künstlerisches Thema? Selbstverständlich auch.
Regisseur Nanni Moretti wählte zuletzt für seine Komödie „Habemus Papam – Ein Papst büxt aus“ einen psychologisch nachvollziehbaren Stoff. Michel Piccoli wird als Kardinal Melville wider Willen zum Papst gekürt, verspürt aber nicht die geringste Lust, dieses Amt anzutreten, und haut ab. Am Ende wird er, der Schauspieler werden wollte, im Theater gefunden und dankt gleich in seiner Antrittsrede ab. Ein ebenso sympathischer Zug, wie ihn jetzt Papa Ratzinger gesetzt hat – wenngleich anders motiviert.
Legendär sind natürlich auch andere Filme. Etwa die britische Extra-Dry-Komödie „Ein Papst zum Küssen“ mit Robbie Coltrane. Dieser wird nur aufgrund eines Hörfehlers eines vatikanischen Sekretärs zum Oberhaupt der Katholiken gewählt, schießt im Verlauf des Filmes in die Decke der Sixtinischen Kapelle, heiratet seine Geliebte, wird Vater von Zwillingen und sorgt dafür, dass eine Nonne seine Nachfolgerin wird.
Oder der Klassiker „In den Schuhen des Fischers“ mit Anthony Quinn als Papst Kyrill – ein Erzbischof aus dem Osten, der einen Krieg verhindert und das gesamte Vermögen der Kirche den Armen überlässt. Freilich auch „Die Päpstin“ mit Johanna Wokalek – die Verfilmung einer Legende aus dem 9. Jahrhundert.
Radikale Zugänge, undenkbar in der Realität. Aber die Kunst war der Kirche ja immer weit voraus.
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