Neues von der Schlegädewe
Irgendwann wird es Sommer, garantiert.
Gestern hat eine Leserin gefragt, wann denn endlich meine Paradeiser-Saison losgehe. So wie es draußen aussieht, noch länger nicht. Was der Spätfrost in der Landwirtschaft angerichtet hat, ist noch gar nicht absehbar, aber es dürfte dramatisch sein. Ernsthaft, bedrohlich dramatisch.
Nicht so wie die kleinen Gärtner-Dramen, die sich in meiner Facebook-Timeline abspielen, die augenblicklich von jammernden, klagenden Balkon- und Schreber-Gärtnern dominiert wird, die mit Folien und Eimern, mit Decken und schnell gebauten Verschlägen versuchen, Saat und Setzlinge zu retten. Es ist ein großes Gezeter über die Grausamkeit der Gezeiten und die Unberechenbarkeit der Natur.
Diese Natur hat es offenbar auch so eingerichtet, dass Hobby-Gärtner gerne vergessen, wie es im vorigen Jahr und in den Jahren davor war. Profis setzen frostempfindliche Pflanzen und Setzlinge ja nicht vor den Eisheiligen ins Freie, die aus gutem Grund die Woche vor Mitte Mai im Kalender stehen. Sogar ihre Autorin, die Schlegädewe (schlechteste Gärtnerin der Welt) hat das geschnallt und lässt ihre Paradeiser inhäusig bis nach den kühlen Heiligen. Ich erinnere mich genau an einen Mai vor ein paar Jahren, in dem es auch danach noch fror, nämlich in der Nacht auf den 18. Mai.
Okay, trotzdem kurz zu meinen Paradeisern: Die Schlegädewe hat auch letztes Jahr die Samen der besten Paradeiser, wie ich es von Biorama gelernt habe, auf aufgerolltes Klopapier gelegt, sechs Samen pro Blatt, trocknen lassen und das Klopapier wieder aufgerollt. Wie jedes Jahr liegt es noch genau so im Regal, denn ich warte lieber wieder darauf, dass meine Nachbarinnen und Freunde, die ihre vielen Samen rechtzeitig in viele Setzlinge verwandelt haben, zu viele davon haben. Und dann kauf ich mir bei der Arche Noah, bei der Reinsaat und bei anderen Setzlingsmärkten noch ein paar dazu. Und dann setz ich sie raus. Aber erst nach dem 15. Mai.
Ach ja, das Schönbrunnerbad sperrt heute auf. Irgendwann wird es Sommer, garantiert.
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