Da basteln wir was anderes draus

Die Sonntags-Kolumne über die Wunder-Knete Sugru regte offenbar die Fantasie der p.t. Leserschaft an und bewirkte enormen Reparatur-Drang. Mehrere LeserInnen begehrten zu wissen, wo man diese Knetmasse bekommt, mit der man so vieles so einfach flicken kann.

Wobei zu bemerken war, dass – und das soll nun nicht als Kritik ankommen, sondern als Ausdruck der Verwunderung – überraschend viele unter den Leserinnen und Lesern die Kulturtechnik des Googelns noch nicht für sich entdeckt haben. Und zwar auch solche, die Internet und eMail nutzen. Kein Problem!, ich google das sehr gerne für Sie. Also, man kann dieses Sugru online bestellen (und sich gleich viele Verwendungstipps anschauen) auf www.sugru.de. Und bei einem bekannten Online-Versand-Riesen. In Wien gibt es offenbar bislang nur einen Modellsport-Laden, der Sugru führt, nitro4u in der Ruthnergasse im 21. Das sollte sich dringend ändern.

Weil wir gerade bei Hacks sind und beim Googeln: Ich bin eine große Freundin von Hacks. Hack: Das lässt sich in diesem Fall übersetzen mit Idee, Improvisation, Neuinterpretation und Funktions-Transit. Was man sich darunter vorstellen kann, lässt sich am besten erahnen, wenn man Hack im Zusammenhang mit IKEA googelt, am besten mit der Bildersuche, denn die Produkte des schwedische Möbelhauses eignen sich offenbar besonders gut für Hacks. Was bedeutet, dass man ein Produkt durch Umbau oder Kombination mit einem weiteren Produkt einer völlig neuen, häufig gänzlich anderen Funktion zuführt: Oft überraschend und mitunter überraschend simpel.

Da werden aus Regalen Betten gebaut, aus Sesseln ein Tischgestell, aus Zeitschriften-Sammlern ein Beistelltisch, aus Hockern ein Laufrad. Es ist sehr inspirierend, und man kriegt tüchtig Lust, das Hack-Prinzip auch auf andere Lebensbereiche anzuwenden. Vielleicht kann man ja z. B. auch aus Obergrenzen etwas viel Sinnvolleres basteln ... Oder sie für etwas verwenden, wofür sie besser passen.

doris.knecht Doris Knecht