Zuschauer auf der Flucht

über LEBEN: Sexy!?
Der Quotenverlauf des neuen Dienstagabends auf ORFeins ergibt ein faszinierendes Bild: "Braunschlag" wird gestürmt, danach gehen alle wieder.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Reden wir hier ausnahmsweise einmal über Einschaltquoten.  Der Quotenverlauf am ersten neugestalteten Dienstag-Abend auf ORFeins ergibt nämlich ein hochinteressantes Bild.Die erste Folge von "Braunschlag" lockte eine knappe Million Zuschauer an – eine Sensation. Noch interessanter aber ist: Die sofort danach ausgestrahlte zweite Folge hatte nahezu ebenso viele. Das heißt, die neue Serie verlor weder Zuschauer ans Bett, noch vertrieb sie neugierige Laufkundschaft zu anderen Sendern. Der Marktanteil lag konstant bei 36 Prozent: Die, die einschalteten, blieben auch dabei – das ist für eine keineswegs bequeme Satireserie ungewöhnlich.

Das Auffälligste aber passierte danach: Der darauffolgende Grissemann-Stermann-Talk "Willkommen Österreich" stürzte auf 262.000 Seher ab, der Marktanteil auf 14 Prozent. Nun weiß man, dass 22.00 Uhr eine Art Wasserscheide im Fernsehen ist: Um diese Zeit gehen die meisten Menschen schlafen. Dennoch: Wenn sich innerhalb weniger Minuten fast drei Viertel der Seherschaft verabschieden, dann bedeutet das für den Sender ein grobes Problem. Gegen Mitternacht waren nur noch knapp 100.000 bei "Fauner Consulting" dabei.Was wird erst in fünf Wochen passieren, wenn " Braunschlag" abgespielt ist und damit das Quoten-Zugpferd fehlt?

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