Will wer noch was sagen?

Fernsehdiskussionen zum Thema Weltuntergang sind eine großartige Realsatire.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es gibt nichts Schöneres als Weltuntergänge, denn man überlebt sie in der Regel.

von Guido Tartarotti

über den Weltuntergang im Fernsehen.

Es gibt nichts Schöneres als Weltuntergänge, sagte der Philosoph Konrad Paul Liessmann, „denn man überlebt sie in der Regel“. Was er nicht dazusagte: Und vorher kann man noch in lustigen Fernsehdiskussionen darüber reden.Puls4 ließ in der Talkshow „Pro und Contra“ über den Weltuntergang diskutieren. Da konnte man erheitert dabei zuschauen, wie gescheite Leute wie Liessmann oder der Physiker und Kabarettist Werner Gruber fassungslosen Gesichts den Ausführungen einer selbst ernannten „Seherin“ lauschten, welche ihre Qualifikation mit der gewagten Vorhersage belegen will, dass am Freitag die Welt eh nicht untergehe. Großartige Realsatire war auch der Vortrag des Schriftstellers und Profi-Ehemanns Gabriel Barylli, der es schaffte, sich in drei Minuten von Sonnenstürmen über die Hopi-Indianer zur Eurokrise und wieder zurück zu faseln. Weltuntergang: Wenn jeder, aber wirklich jeder, noch schnell einmal was sagen darf. Auch das überlebt man in der Regel.

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