Und furt war sie

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Dass das steirische Rockkasperltheater immer noch die Kraft hat, aufzuregen, zeigte sich bei der Ausstrahlung.

von Guido Tartarotti

über die "Austropop-Legenden" EAV

Die erste Folge der ServusTV-Reihe „Austropop-Legenden“ war der EAV gewidmet, und womit? Mit Recht. Dass das steirische Rockkasperltheater immer noch die Kraft hat, aufzuregen, zeigte sich bei der Ausstrahlung. Auf Twitter wurde sofort gewütet: „Erschreckend, zum Kotzen, Voraussetzung für eine Konzertkarte war, keinen Hauptschulabschluss zu haben!“

Genau das war ja der Trick der EAV: Sich dumm zu stellen, um gescheite Sachen sagen zu können. Man höre sich nur einmal die Alben der frühen Achtzigerjahre an – unter den sich harmlos gebenden Melodien versteckt sich erstaunlich viel beinharte Sozialkritik. Und die Texte von Thomas Spitzer, irgendwo zwischen Nestroy und Dadaismus dahintaumelnd, sind legendär: „Auf meinem Kopf einen Strumpf von Palmers/steh ich vor der Bank und sag ,Überfall ma’s‘“. Oder: „Hinter mir steht meine Frau/sieben Kinder und der Hund, also ciao“. Oder auch: „Abarakadaberi – und furt war sie.“ Klassiker des intelligenten Unfugs!

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