Um die Wette gackern

Barbara Mader
"Ich bin die Henriett’ und wette um die Wett’, dass dir und dir und dir und dir mein Futter schmeckt wie mir."
Barbara Beer

Barbara Beer

Ich bin die Henriett’ und wette um die Wett’, dass dir und dir und dir und dir mein Futter schmeckt wie mir." So oder so ähnlich ist die Radiowerbung in Erinnerung, die vor vielen Jahren den Genuss von Geflügel anpries.

Diese Werbung war durch und durch seltsam, besonders aber deshalb, weil man nach und nach mit Huhn Henriett’ zu sympathisieren begann und ein Tier, das man kennt, will man eigentlich nicht essen.

Warum davon hier die Rede ist: Seit einigen Tagen wird die Hälfte der Weltbevölkerung – Frauen – per Huhn angesprochen. Das Huhn trägt ein Krönchen und lange Wimpern und sagt etwas wie "Mädels, euer Fernsehsender ist da". Wahrscheinlich gackert es, doch das geht aus den Werbeeinschaltungen in Printmedien nicht hervor. Obwohl diese seltsame Werbung jetzt ziemlich oft zu sehen war, wird man mit dem befremdlichen Tier nicht warm. Obwohl es sich so freut, dass es ab sofort viele romantische Komödien und Hausfrauenserien schauen darf. Ob sich auch die Hälfte der menschlichen Weltbevölkerung freut?

Apropos tierisch: Der "Kulturmontag" macht ja ausdrücklich nicht nur Hochkultur und berichtete über "Ice Age 4". Berlin-Korrespondent Peter Fritz traf Otto Waalkes, Synchronstimme und nach eigenem Bekunden Wesen von Faultier Sid. Das war wenigstens wirklich lustig.

barbara.mader@kurier.at

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