TV vom ORFeinsten

Harald Schume
Gäbe es SOKO Kitzbühel nicht, könnte man als Fern-Seher den ORFeins-Dienstag glatt um 20.15 Uhr beginnen. Bis Mitternacht werden die Zuschauer auf ORFeins bestens bedient.
Harald Schume

Harald Schume

Gäbe es die sagenhaft schlecht gestrickte Serie SOKO Kitzbühel nicht (die letzte Folge nannte sich ausgerechnet "Abgedreht"), könnte man als Fern-Seher den ORFeins-Dienstag glatt um 20.15 Uhr beginnen. Jedenfalls werden die Zuschauer bis Mitternacht bestens bedient und sie dürfen rätseln, was unterhaltsamer war: Braunschlag, Willkommen Österreich, Wir Staatskünstler oder Gute Nacht Donnerstag.

Parallel lief im Zweier kreuz & quer, jenes Format, das Religion erdet und menschlich macht. In der sehenswerten Reportage bildete eine Muslima als Unteroffizierin beim österreichischen Bundesheer Jäger und Pioniere aus; und ein gläubiger Konvertit arbeitete als Offizier beim Panzerbataillon 33.

Und da waren sie wieder, die Bilder im Kopf, von damals, als der Vizeleutnant den Rekruten A. im Stundentakt um eine Leberkäsesemmel schickte (und der uns erzählte, dass er jedes Mal hineingespuckt hat); die Bilder, als Rekrut W. ohne Gewehr aufmarschierte, weil er nicht mehr als 2,5 Kilo heben durfte; als wir durch den Pferdemist robben mussten, obwohl es genug Wiese gegeben hätte.

Gut, dass sich die Zeiten augenscheinlich geändert haben, wie in kreuz & quer zu sehen war.

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