Trophäenweibchen

#TimesUp: Wo Reiche und Mächtige Frauen als Deko verwenden, ist die Zeitenwende noch weit.
Michael Huber

Michael Huber

Während in der Nacht zum Montag in Hollywood verkündet wurde, dass die Zeit der lüsternen Machos nun endgültig vorbei sei, druckte eine Wiener Gratiszeitung das Foto eines gut gekleideten, offensichtlich statusbewussten Mannes, der sich von leicht bekleideten, knienden Frauen beim Lesen bestaunen lässt, auf ihr Cover.

Trophäenweibchen
Coverfoto vom 8.1. 2018

So ist das mit dem Zeitgeist: Auch in der Ära von globalen High-Speed-Finanztransaktionen kommt er anderswo oft mit gehöriger Verzögerung und manchmal gar nicht an. Gerade dort, wo viel Geld in einer Hand ist (und es ist meist eine Männerhand), gilt es oft als selbstverständlich, Frauen als austauschbare Dekoration zu betrachten: Die "kreuz und quer"-Doku über "Die Frauen der russischen Oligarchen" (22.35, ORF 2) zeigt dies. Und die Mentalität ist nichts spezifisch Russisches: Es reicht ein Blick ins Buch "Die Primaten der Park Avenue" über Frauen der Wall-Street-Banker oder in die Gratiszeitung. "#TimesUp" ist noch immer ein frommer Wunsch.

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