Tatort Sprache

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Verlässlich großartig bleiben die Darbietungskünste von Chefinspektor Moritz Eisner: Keiner verkörpert den Harald Krassnitzer überzeugender als er.

von Philipp Wilhelmer

über den "Tatort"

Wir alle lieben den Sonntagabendkrimi dafür, dass er uns ein Stück Lokalkolorit auf den Bildschirm bringt. Die Hamburger Ermittler, die Münsteraner Ermittler, die Berliner:

Wer Frikadelle nicht von Currywurst unterscheiden kann, kann beim „Tatort“ Brauchbares für die nächste Städtereise dazulernen.

Bei den Wiener Ermittlerin Moritz Eisner und Bibi Fellner bekommt der Seher die Lektion erteilt, dass Österreich ein Sprachraum mit einem hierzulande unbekannten Dialekt ist. Wenn die beiden Kriminalpolizisten miteinander reden, schaffen sie es, Steiermark, Salzburg, Niederösterreich, Wien und Tirol in einer Art Kleinbühnen-Idiom aufzulösen. Überhaupt, die Sprache: Es kann dem deutschen Seher ja wurscht sein, wie die Ennstaler wirklich reden, aber der Herr, den der große Peter Weck für die jüngste Folge verkörperte, dürfte von sehr weit her zugewandert sein. Verlässlich großartig bleiben die Darbietungskünste von Chefinspektor Moritz Eisner: Keiner verkörpert den Harald Krassnitzer überzeugender als er.

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