Sommerkabarett
Susanne Schnabl klang wie eine geduldige Lehrerin angesichts eines verhaltensoriginellen Schülers.
Es gibt durchaus Gründe, zu finden, das sei die richtige Form für ein politisches Interview: Ein Studio, zwei Gesprächspartner, und aus. Kein johlendes Publikum, keine Locations am Rande von Badeseen, keine Promi-Gäste, keine Satz-Ergänzen-Spielchen. Und eine Interviewerin wie Susanne Schnabl, die gelassen bleibt, selbst wenn das Gegenüber aus den Ohren dampft.
Das Gegenüber: Diesmal weniger ein Politiker, sondern, nach den Kommentaren im Netz zu urteilen, eher ein Kabarettist, der nicht weiß, dass er einer ist. Frank Stronach bot im „Sommergespräch“ das, was von ihm offenbar erwartet worden war: Interessantes Deutsch, Zorn, teilweise Ahnungslosigkeit („Der Bundespräsident soll vom Volk gewählt werden!“ – „Herr Stronach, das wird er.“). Susanne Schnabl klang wie eine geduldige Lehrerin angesichts eines verhaltensoriginellen Schülers.
Was ich nicht verstehe: Wenn er unbedingt „über Wirtschaft reden“ will, dann lasst ihn doch einmal, wenigstens fünf Minuten! Vielleicht wäre es interessant.
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