Der Reiz der Sendung „Seitenblicke“ besteht darin, dass sie, gut versteckt zwischen Banalitäten, Eitelkeiten und Büffet-Eröffnungen auch Weisheiten anbietet, die man finden kann, wenn man will.Dieser Tage erzählte der Satiriker Joesi Prokopetz, er habe als Kind geglaubt, das Wort „Samariter“ heiße „samma Ritter“ und bedeute: Seien wir Ritter! Seien wir doch edel und ritterlich! „Die Welt wäre besser, wären wir ritterlich“, findet Prokopetz, und womit? Mit Recht.

Der „Kulturmontag“ widmete Florence Foster Jenkins einen Beitrag, der besten schlechten Sängerin der Welt. Es ist ja erstaunlich, dass die 1944 verstorbene Millionenerbin immer noch unvergessen ist – es gibt Zigtausende von vergessenen schlechten Sängern und Sängerinnen, aber nur eine Florence Foster Jenkins. Ihre Aufnahmen berühren immer noch, und zwar nicht nur, weil sie so kurios klingen – sondern weil man zwischen all den falschen Tönen den unbezwingbaren Wunsch spürt, zu singen.

Samma doch alle öfter einmal Singende. Und ritterlich.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 20. Dezember und am 20. Jänner im Theater am Alsergrund zu sehen, am 11. Jänner beim Satirefestival Schwechat und am 18. Jänner im Kabarett Niedermair.

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