Rotschwänze und Bälle

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

,Natürlich haben wir ein paar auf den Hintern gekriegt, das gehört dazu.'

von Guido Tartarotti

über Perchten und Sarkissova.

In der Sendung „Guten Morgen, Österreich“ wurde die Frage gestellt: „Ist das Brauchtum außer Kontrolle?“.

Gemeint waren aber nicht marodierende Horden von Barbara-Zweige-Sammlern oder um sich greifende Adventkalender-Sucht, sondern Perchtenläufe. Ein Polizist erinnerte sich an Kindheits-Erfahrungen mit Perchten: „Natürlich haben wir ein paar auf den Hintern gekriegt, aber das gehört dazu ... das ist Teil unserer Kultur.“ Und ein Perchtenläufer präzisierte: „Das ist Brauchtum, da gehört das Körperliche dazu, der Kick und der Adrenalinschub, dass wir mit unseren Rotschwänzen und Ruten leicht schlagen. Ein wenig Respekt und Furcht gehören dazu.“

Das muss diese Leitkultur sein, von der jetzt immer gesprochen wird.

In derselben Sendung sagte die Ballerina Karina Sarkissova: „Dieser Satz wird natürlich wieder umgedreht werden, aber ich bin mit Bällen ganz schlecht.“ Moment, das probieren wir aus: „Schlecht ganz Bällen mit bin ich aber, werden umgedreht wieder natürlich wird Satz dieser.“ Nein, ergibt keinen Sinn.

Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 9. Jänner 2018 im Orpheum Wien zu sehen, am 13. Jänner in der Kulturwerkstatt Kottingbrunn, am 31. Jänner im Theater am Alsergrund und am 21. Februar im Kabarett Niedermair.

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