Paranoia

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Eine fantastische, aber auch anstrengende, beunruhigende Serie.

von Guido Tartarotti

über "Homeland"

Puls4 zeigte die ersten drei Folgen der preisgekörnten US-Serie „Homeland“. Man versteht sofort, warum keine andere Serie derzeit für mehr Aufsehen sorgt. Erstens sind die Schauspieler erstklassig (Claire Danes und der hinreißende Damien Lewis spielen die Hauptrollen). Zweitens ist der Plot virtuos gebaut: Ein amerikanischer Soldat kommt nach acht Jahren Kriegsgefangenschaft heim. Eine psychisch kranke CIA-Agentin glaubt, er sei in der Gefangenschaft zum Feind übergelaufen – und beginnt auf eigene Faust, den von den Medien gefeierten Kriegshelden zu überwachen. Drittens, und das ist für TV-Serien besonders wichtig: „Homeland“ vermittelt eine ganz eigene, unverwechselbare Atmosphäre. Man spürt Paranoia, Angst, Vertrauensverlust, Verrat. Beide Hauptfiguren sind seelisch verkrüppelt, beide sind notorische Lügner. Aber nicht nur sie, auch alle anderen Personen – hier lügt buchstäblich jeder jeden an. Eine fantastische, aber auch anstrengende, beunruhigende Serie.

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