Nur einen Kanal entfernt

Neues hakt manchmal. Am Freitag hatte ATV die zweifelhafte Ehre, die Zeremonie der vielkritisierten Spiele in Sotschi zu übertragen – und vergeigte die Premiere fast. Als der Countdown auf die „exklusive Ausstrahlung“ abgelaufen war, murmelte ein Moderator etwas von „technischen Problemen“ und ließ eine Konserve abspielen. Minuten der Krise hinter den Kulissen folgten, bevor die Leitung schließlich stand. Zur Begrüßung durfte Kanzler Werner Faymann noch einmal erklären, warum er doch nach Sotschi gekommen war. Was hervorzuheben ist: Bei keinem Interviewpartner vergaß ATV, nach der Menschenrechtesituation zu fragen. Die Eröffnung verlief TV-technisch dann nach Plan.

Mangels Übertragungsrechte für das eigentliche Ereignis widmete der ORF den Freitag der „Vorfreude“. Blöd war das bloß für die geladenen Gäste wie Hermann Maier oder Toni Innauer: Statt schlau die Eröffnung zu kommentieren, waren sie bloß Zeugen der Vergangenheit. Dabei war das Hier und Jetzt nur einen Kanal entfernt.