Mehr war nicht drin. Heute.

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Das Schneckerl-Axiom.

von Guido Tartarotti

über das, was möglich ist.

Das Lustige an Spielen der österreichischen Fußballnationalmannschaft: Selbst wenn eine Partie – wie die gegen Moldawien – ausgesprochen zäh dahinkriecht, bieten die Kommentatoren Gelegenheiten zum Lächeln, weil sie immer gar so dramatisch mitleiden. Als die Moldawier in der zweiten Spielhälfte plötzlich auf die Idee kamen, Richtung österreichisches Tor zu laufen, um einmal nachzuschauen, ob man eventuell dort den Ball abliefern könne, schrie der ORF-Kommentator Thomas König voller Schmerz auf: „Das braucht jetzt bitte keiner!“

„Keiner“ war natürlich eine gewagte Behauptung, immerhin besteht die Welt nicht nur aus Österreichern, sondern auch aus Moldawiern (die brauchten sehr wohl) sowie der nichtösterreichischen und nichtmoldawischen Restbevölkerung, welcher der Spielstand im Happelstadion möglicherweise, auch wenn man sich das kaum vorstellen kann, sogar völlig wurscht war.

Der entscheidende Satz fiel aber nach dem Spiel. Der Fußballanalytiker und Philosoph Herbert Prohaska sagte: „Wichtig sind drei Punkte. Mehr war heute, glaub ich, nicht drinnen.“

Man wird das in der Geisteswissenschaft einmal als „Schneckerl-Axiom“ bezeichnen und lehren: Mehr als möglich ist, ist nicht möglich. Zumindest nicht heute. Glauben wir jedenfalls.

In diesem Sinne:

Gute. Nacht.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" läuft am 21. April in der Hinterbrühl, Anningersaal, am 28. April im Wilheringerhof, Klosterneuburg, am 6. Mai im Kulturcentrum Wimpassing, am 23. Mai im Theater am Alsergrund, am 31. Mai in der Kulisse Wien und am 8. Juni im Casino Baden.

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