Mannschaftlich zu 100 %
,Wir haben sehr mannschaftlich gespielt'.
Das Stadion fest in serbischer Hand, die halbe Mannschaft durch urplötzlich aufgetretene Autschis niedergestreckt, der Gegner hoch motiviert: Vor dem Spiel Österreich gegen Serbien herrschte im ORF gepflegte Grabesstimmung.
Und dann das: Das Nationalteam spielte zwar schlampig wie immer, aber beherzt, schwungvoll und ideenreich, auch ohne Harnik gelang es, die Top-Chancen im Dutzend zu erzeugen und wieder zu verschleudern, aber man traf diesmal doch drei Mal hinein. Der angebliche Fliegenfänger Lindner hielt großartig, und die Ersatzleute waren prächtig gelaunt.
Als größtes Glück erwies sich aber die Absage des zuletzt in grässlicher Form befindlichen Alaba – Arnautovic hatte dadurch Platz genug, nahezu überall gleichzeitig zu sein, ein Riesenspiel abzuliefern, eineinhalb Tore zu schießen und trotzdem daran zu denken, gegen seine Ex-Landsleute das Jubeln zu unterlassen. Stark.
Auch im Interview danach. „Wir haben sehr mannschaftlich gespielt“, sagte Arnautovic. „Ich habe von meiner Mannschaft verlangt, dass wir Hundert Prozent am Platz stehen.“ Besser kann man nicht erfassen, worum es im Fußball geht. Alle müssen am Platz stehen, niemand darf in der Kabine liegen bleiben, und man muss mannschaftlich spielen, nicht jeder alleine.
Oder, wie es Prohaska ausdrückte: „Spielerisch spielen wir gut.“ So geht das: Spielerisch spielen, kämpferisch kämpfen. Nicht umgekehrt.
Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 24. Oktober und am 2. Dezember im Theater am Alsergrund, am 20. November in der Kulisse Wien und am 9. Jänner 2018 im Orpheum Wien zu sehen.
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