Vor diese Wahl gestellt, entschieden sich mehr als sieben Millionen Österreicher, etwas anderes zu tun.

von Guido Tartarotti

über 'Life Ball' oder 'Sommerfest am See' im ORF

Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen wollen den "Life Ball" sehen – und die anderen das "Sommerfest am See". Scheint zumindest der ORF zu glauben. Denn das waren die Alternativen am ORF-Fernsehabend des Samstags. Wer vor Kunstfiguren mit Bart und Kleid keine Angst hat: Bitte nach links gehen, in den Garten der Lüste. Alle anderen: Bitte nach rechts, dort, wo Florian Silbereisen mit den Armen wedelt.

Vor diese Wahl gestellt, entschieden sich mehr als sieben Millionen Österreicher, etwas anderes zu tun. Zum Beispiel ins Akademietheater zu gehen. Die Inszenierung war zwar auch nicht überwältigend, aber dafür wurde fast gar nicht gesungen, und der Text war von Tschechow.

Zu Hause angekommen, stellt man fest, dass der Lustgarten immer noch geöffnet hat, ebenso das Sommerseefest. An beiden Orten wird vor allem geredet, und zwar Sachen, die eindeutig nicht von Tschechow sind. Was was war – das war auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen.

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