Am Tag danach sind die Kameras ja nicht mehr dabei.

von Guido Tartarotti

über die Gemeinsamkeiten von Barylli, Irmgard Griss und Linsen.

Die Sendung „Kulturmontag“ erinnerte an einen der schönsten ORF-Skandale aller Zeiten: Am 29. März 1999 verließ Gabriel Barylli mit den empörten Worten „Sie wollen gar nicht mit mir reden“ mitten im Interview das Studio von „Treffpunkt Kultur“. Moderatorin Barbara Rett hatte es gewagt, ihm kritische Fragen zu stellen, statt für seinen neuen Film zu werben.

Es ist also noch nicht einmal 20 Jahre her, da galt kritisches, hartes Fragen im Interview als Zumutung für den Befragten. Heute haben wir uns daran gewöhnt, dass Interviews auch einem Freistilringkampf ähneln können. (Und dennoch war die Bundespräsidentschaftskandidatin Irmgard Griss in der „ZIB2“ merkbar irritiert und überrascht von Armin Wolfs hartnäckigem Nachfragen.)

Wie man ein risikoloses Interview führt, zeigten Joko und Klaas in „Circus Halli Galli“ mit Studiogast Ina Müller. Man sprach über die alkoholbedingte Gier nach Linsensuppe, Sauerkraut und Baguette (mit Verpackung!). Am Tag danach sind die Kameras ja nicht mehr dabei.

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