Kinderfernsehen

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

So stellt man sich schlechtes Kinderfernsehen vor: Brachiale Vereinfachung ohne Angst vor dem hohlsten Klischee

von Philipp Wilhelmer

Zum WM-Studio

So stellt man sich schlechtes Kinderfernsehen vor: Brachiale Vereinfachung ohne Angst vor dem hohlsten Klischee, optische Überfrachtung im Studio („Magenta! Quietschgrün! 3-D-Spielzeug!“) und die inhaltliche Beschränkung auf das Allernaheliegendste. Willkommen im ORF-WM-Studio!

Zugegeben: Wir schauen Fußball vordergründig nicht zur geistigen Ertüchtigung. Und es soll auch das eine oder andere alkoholische Getränk im Wohnzimmer fließen. Aber darum die Zuschauer mit Unterforderung strafen?

Im Gegenzug wurde der Studioboden mit einer digitalen Bedeutung aufgeladen, die an einen großen, aber umso beliebteren Fehler allen technischen Fortschritts gemahnt: Nur weil etwas möglich ist, muss es noch nicht sinnvoll sein. So werden am Fußboden des quietschbunten Studios die wichtigsten Statistiken, Analysen oder Spielorte virtuell eingeblendet. Und als sich am Montag auf diesem Wege der halb nackte Ronaldo materialisierte, hoffte man leider vergeblich auf die Rote Karte.

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