"Kemp" ist keine Ausnahme

Philipp Wilhelmer

Philipp Wilhelmer

Schließlich lebt Fernsehen von Wiederholung.

von Philipp Wilhelmer

über Fernseh-"Trash" und "Paul Kemp"

Ein Leser hat uns kürzlich darauf aufmerksam gemacht, dass sich diese Kolumne nur allzu gerne mit dem sogenannten Fernseh-„ Trash“ beschäftigt: Jugendliche, die sich ansaufen und dabei filmen lassen, Fernsehserien, für die sich die erste Klasse Filmakademie schämen würde, oder Talkshows, die ohne Relevanz und bar interessanter Gäste aus dem Ruder laufen.

Wir sehen: Überall lauert die potenzielle Krise, weshalb es auch Sinn macht, dass der ORF einen Mediator in den Hauptabend schickt. Fernsehen ist ja sehr geeignet, sich über Probleme anderer Gedanken zu machen: Ein Haus im Grünen, ein hübscher Oldtimer, angesagte Eames-Stühle im Büro, eine verständnisvolle Ehe und trotzdem nagt der Überdruss. Schon hundert Mal gesehen? Kein Grund, gleich die Krise zu bekommen. Schließlich lebt Fernsehen von Wiederholung: Immer wieder dieselben Sendeplätze, dieselben Versatzstücke, dieselben Schauspieler. „ Paul Kemp“ ist keine Ausnahme. Aber wenigstens gutes Handwerk.

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