Im Bild - Wo blieb der Urologe?
Wer unvorbereitet in den vergangenen Tagen das Fernsehen aufdrehte, der konnte den Eindruck gewinnen, ein aus treuen Hofschranzen der Windsors bestehendes Fallschirmjäger-Kommando habe den Küniglberg besetzt, um Wien-Hietzing dem britischen Empire anzugliedern, im ORF eine Monarchie auszurufen und Alexander Wrabetz auf British Racing Green umzulackieren. Alles halb so schlimm. Man sollte das pragmatisch sehen: Wenn die Briten schon so nett sind, ihren teuersten Luxus, also die Königsfamilie, gratis mit dem Rest der Welt zu teilen – warum das Angebot auf mehrere bunte, harmlose Sendestunden ausschlagen?
Zwar könnte man an der englischen Aussprache mancher Kommentatoren noch ein wenig feilen – "Kwien Ellissabess", "Brints Herri", "Ledi Dei", "Keht Midldn" – aber man sah im Fernsehen schon wesentlich unangenehmeres Programm. Man hätte vielleicht noch über die Einladung eines Urologen zwecks Analyse von Prinz Philips königlicher Blasenentzündung nachdenken können. Mein Großvater pflegte übrigens zu sagen: Es gibt kein sechzigjähriges Jubiläum, denn das Jubiläum dauert ja nicht 60 Jahre. Mein Großvater hat sich im Konflikt zwischen Rechthaben und Sympathischsein stets klar für ersteres entschieden.
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