Im Bild: Seicherln und Indianer
Die 19-jährige Ivy Quainoo besitzt „ The Voice of Germany“. Schade, dass die Casting-Show auf Sat1 vorbei ist. Das Format kam ohne Schnickschnack aus, ohne gewohnte Präpotenz und ohne irgendwelche Bohlens, die nur dort sitzen, um den Kandidaten die Show zu stehlen. Vielmehr übten sich die Juroren in Zurückhaltung und trugen ein friedvolles Match der Sympathie untereinander aus.
Jetzt aber das große Aber: Ohne den Zauber der „Blind Auditions“, bei denen die Experten nur den Klang der Stimme zu beurteilen hatten, ist die Show ein bissl austauschbar geworden. Unvergleichlich ist indes Xavier Naidoo. Wer berät den Sänger eigentlich bei der Wahl seiner Kopfbedeckungen? Er rief eine Erzählung von Niki Lauda in Erinnerung, der als Kind einen wärmenden Hubertusmantel tragen musste und darin aussah „wie ein Seicherl“.
Auch Doris Golpashin legte einen unglücklichen Auftritt hin. Weniger, was die Performance als Moderatorin betrifft, denn ihren Job beherrscht sie gut. Vielmehr dürfte sie in den Farbtopf der Visagistin gefallen sein. Die Augen schwarz verschmiert, die Backerln rot wie ein g’sunder Bua vom Land – im Minikleid und in den Raulederstiefeletten sah sie aus, als wäre sie einer Indianer-Parodie aus den 70ern entsprungen.
Ob „The Voice of Germany“ auch im ORF Anklang gefunden hat? Wäre nicht das erste Mal, dass ein Konzept übernommen und als eigene Idee verkauft wird.
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