Im Bild: Nierensteine aus Luxemburg

Barbara Mader
Jean-Claude Junckers gesundheitlicher Zustand ist wohl nicht der Grund für seine Gereiztheit gegenüber Finanzministerin Fekter.
Barbara Beer

Barbara Beer

Man hat ja öfters das Gefühl, dass einem beim Thema Finanzen gleich der Kragen platzt. Jetzt ist das auch dem obersten Finanzminister der Eurozone passiert. Dabei wirkt Jean-Claude Juncker wie ein geduldiger Mensch. Aber dass die österreichische Finanzministerin Details aus Sitzungen ausplaudert und dann noch über Junckers Nierensteine spricht, das hat dem zurückhaltenden Luxemburger gereicht. In der "ZiB" erklärte er die Verstimmung: "Der Punkt war gekommen, wo man deutlich machen musste, dass man nicht dauernd aus Sitzungen herausplaudern darf", sagte er mit vorsichtigem Lächeln und setzte hinzu: "Es hat mir gereicht."

Ob es ein kluger Schachzug von Fekter gewesen sei, öffentlich über Junckers Gesundheitszustand zu sprechen, wollte der Reporter von Juncker wissen. Dessen kryptische Antwort: "Den kenn ich selbst."

Mindestens so interessant wie diese Antwort ist der kausale Zusammenhang, der in der Frage hergestellt wurde: In Fekters Motivation, öffentlich über Nierensteine eines hohen EU-Politikers zu sprechen, einen möglichen "klugen Schachzug" zu orten, ist originell. Was soll man dazu anderes sagen als: "Den kenn ich selbst." Möglicherweise meinte Juncker: "Der war gut."

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