Im Bild: Moralisch weit vorn
Kürzlich bei einer Sportübertragung. Ein nordischer Kombinierer aus Österreich kombiniert nordisch als Führender auf die Ziellinie zu, fällt hin und wird nur Dritter. Der ORF -Reporter drückt auf die Wehklage-Taste, greint, heult, zähneklappert – um dann schlagartig in folgendem Satz Frieden zu finden: „Aber Österreich ist der moralische Sieger.“
Hoffentlich wissen das die Norweger, die das Rennen gewonnen haben, auch: Wer uns besiegt, ist vielleicht der Gewinner, aber ein unmoralischer.
In „Das Geschäft mit der Liebe“ auf ATV – der wahrscheinlich derzeit widerlichsten Fernsehsendung überhaupt – beklagte ein Boxtrainer, dass die Frauen heute nicht mehr von Männern abhängig seien: „De Fro hot a Auto, de Fro hot a Wohnung. Fia wos braucht de an Mo? Se hot an Vibrator und Batterien.“ Und ein Jungbubi erklärte, wie seine letzte Beziehung abgelaufen sei: „I hob g’sogt, one night stand, an Wetzer, gemma, ja oder nein?“
Wir sind, falls es heute noch nicht erwähnt wurde, moralische Sieger. Immer.
Aus einer ORF -Sportübertragung: „Da ist ihm das Herz in der Hose aufgegangen.“ Noch moralischer geht’s nimmer.
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