Im Bild: Heizen macht glücklich

Im Bild: Heizen macht glücklich
Die eiskalte Realität: In Wien gibt es Menschen, die sich das Heizen nicht leisten können.
Barbara Beer

Barbara Beer

Draußen schneit’s, im warmen Wohnzimmer läuft die brave Fernseh-Illustrierte. Meist inhaltlich eher gemütlich. Mit Ratgebern, wie man den Kühlschrank richtig ausräumt.

Und dann schleicht ausgerechnet via Fernseh-Illustrierte – "Winterzeit" – die eiskalte Realität herein: In Wien gibt es Menschen, die sich das Heizen nicht leisten können. Nicht, dass das eine Neuigkeit wäre. Doch es ist überraschend, wenn zwischen Rezepten für Wachauer Schokolade und Wohntrends aus Paris die alte Frau auftaucht, die es sich nicht leisten kann, alle Räume ihrer Wohnung zu heizen.

Die Reportage über einen Kohlenhändler führte in Wohnungen, wo Wäsche mit der Hand gewaschen wird und wo es in der Küche fünf Grad hat. Weil sich das Beheizen aller drei Räume nicht ausgeht. Um eine 50 Quadratmeter große Wohnung warm durch den Winter zu bringen, braucht man eine Tonne Kohle. Das ist nicht drin für Mindestrentner. Ebenso wenig wie der Einbau einer Zentralheizung.

Da sage noch einer, Glück habe nichts mit Geld zu tun. Es macht glücklich, wenn man sich eine warme Wohnung leisten kann. Schön, dass man auch das in der Fernseh-Illustrierten sieht.

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