Im Bild: Der Rest war leider kein Schweigen

Im Bild: Schlager im Gesicht
Der Historien-Film "Henri 4" zeigt seine Figuren so, als handle es sich um einen Betriebsausflug der Neigungsgruppe für geistige Umnachtung.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es blieb dem millionenteuren Historien-Film "Henri 4" vorbehalten, die vielleicht lächerlichste Szene der Fernsehgeschichte zu liefern: Der König von Frankreich versohlt seiner erwachsenen Schwester den nackten Hintern – und die Mutter der beiden nutzt die Gelegenheit, um ihre Tochter in den Hintern zu beißen. Ja klar, wie es halt so zugeht bei Königs. Hauptsache, die Kamera kann irgendwem zwischen die Beine filmen.

In Interviews äußerte der Regisseur und Autor Jo Baier Unverständnis dafür, dass sein Film im Kino ein sensationeller Flop war. Nun, Herr Baier, vielleicht hängt das mit ihrem infantilen Drehbuch zusammen, welches Figuren so entwirft, als handle es sich um einen Betriebsausflug der Neigungsgruppe für geistige Umnachtung. Vielleicht liegt es auch an ihrer Regie, die selbst verlässliche Darsteller wie Ulrich Noethen dazu brachte, so unnatürlich zu spielen, dass sie sich sichtlich nach Kräften dafür schämten. Vielleicht gibt es auch einen Zusammenhang mit den zum Erbarmen peinlich inszenierten, penetrant die Handlung bremsenden Sexszenen, wer weiß?

Sogar der ORF schien sich zu schämen und brachte um 15.00 Uhr eine offizielle Karfreitags-Schweigeminute. Das war die beste Sendeminute des Tages.

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