Im Bild: Auf der Raubvogelpiste

Im Bild: Wenn der kleine Blutdurst kommt
Lindsey Vonn hat den Super-G in Beaver Creek gewonnen. Für ihren ersten Heimsieg auf US-Boden hat sie sich mit einem Gebet bedankt. Das ist erfreulich für sie.
Barbara Beer

Barbara Beer

Für Sportreporter ist es erfreulich, dass sie, wenn sie schon live im Fernsehen nicht in Frau Vonns Privatleben stierln sollten, doch zumindest mit sportlichem Vorwand ein bisschen auf Klatschpresse machen dürfen: „Vonn schwebt sportlich zurzeit auf Wolke sieben“, erfuhr man Mittwoch in den Sportnachrichten. Zu Erklärung: Lindsey Vonns Ehe ist soeben zerbrochen, selbst ernannte Kenner der Materie vermuten ein neues Gspusi dahinter. Das sollte wohl auch in der Sportberichterstattung nicht unerwähnt bleiben.

Nach einem Ausflug ins Gesellschaftsressort machten die Sportnachrichten dann einen Abstecher zu Universum. Der Beitrag über Vonns Sieg in Beaver Creek endete mit dem erstaunlichen Bild eines Greifvogels. Sekundenlang verharrte die Kamera auf dem Tier und blickte in dessen ernste Augen. Es handelt sich bei Vonns Siegerstrecke schließlich um die Raubvogelpiste.

Man braucht zum Sportschauen viel Hintergrundwissen. Leider ist der Reporterin nichts einschlägig Sport-Poetisches dazu eingefallen. „Vonn hat auf der Raubvogelpiste keine Federn gelassen“, wäre hübsch gewesen.

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