Hymnen sind lustiger

über LEBEN: Sexy!?
"Gernots Verlängerung" ist fürchterlich. Das ist insofern besonders schade, als der Moderator und seine Gäste hoch talentierte Komiker sind.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Es ist schade, dass der ORF zuletzt so oft auf dem Bauch landet, wenn er mit Anlauf lustig sein will.

" Gernots Verlängerung" – am Samstag vom Sportreporter Rainer Pariasek hartnäckig als "Viktors Verlängerung" angekündigt – ist fürchterlich. Das ist insofern besonders schade, als der Moderator und seine Gäste hoch talentierte Komiker sind. Und die Idee, nach einem Fußballmatch, ausgestattet mit einer Familienpackung Ironie, das Gesehene nochmal durch zu plaudern, die ist ja keinesfalls schlecht.

Aber es funktioniert nicht. Viktor Gernot bemüht sich derart angestrengt um Stimmung, dass einem vom Zuschauen der Schweiß ausbricht. Manche Gäste schlagen humoristisch um sich wie Ertrinkende, andere machen sich angstvollen Gesichts ganz klein, ähnlich einem Schüler, der hofft, der Lehrer möge ihn übersehen und nicht an die Tafel rufen. Dazwischen sitzen, wie verloren gegangene Touristen, die Fachkommentatoren und wundern sich nach Kräften über all die banalen Zoten und bemühten Anspielungen.

Dabei ginge es so viel einfacher: Das ZDF bietet als EM-Service auf Teletextseite 888 einen Hymnen-Übersetzungsdienst. DAS ist wirklich lustig.

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